Planung von Resilienten Intermodalen Straßen-/Schienengüterverkehren
Unter Berücksichtigung dynamischer Tourenplanung von KMU-Spediteuren und Kapazitätsplanungen von KV-Operateuren

Unvorhersehbare Ereignisse wie Unfälle und Unwetter, die durch den Klimawandel häufiger auftreten, verursachen in kontinentalen Transportketten erhebliche volkswirtschaftliche Schäden. Insbesondere intermodale Transportketten wie der Kombinierte Straßen-/Schienengüterverkehr (KV) reagieren aufgrund ihrer Komplexität besonders empfindlich auf solche Störungen. Verlader, Transporteure und Spediteure sind gezwungen, ihre Transporte auf alternative Routen zur nächsten Umschlagsstelle oder zum Kunden umzuleiten.

Dies führt nicht nur zu hohen Folgekosten, sondern stellt auch erhebliche Herausforderungen an die Transportplanung. Bisher mangelt es den Akteuren an ausreichender Vorbereitung auf derartige unvorhersehbare Ereignisse. Da im Rahmen der Klimaziele nachhaltige Transportmodi wie der KV immer mehr an Bedeutung gewinnt, wird in Zukunft eine resiliente Transportkette immer wichtiger, um angemessen und vorbereitet reagieren zu können.

Insbesondere KMU-Spediteure haben aufgrund eingeschränkter Ressourcen Schwierigkeiten, eine umfassend resiliente Planung durchzuführen. Durch Störungen entstandene wirtschaftliche Schäden treffen diese Unternehmen daher besonders hart. Zudem müssen sie kurzfristig und flexibel reagieren, was häufig dazu führt, dass im KV der Hauptlauf auf die Straße verlagert wird – eine Entwicklung, die aus gesellschaftlicher und umweltpolitischer Sicht unerwünscht ist. Es ist für KMU-Spediteure daher essenziell, ihre Planung mit Auftraggebern, Verladern und anderen Akteuren innerhalb der intermodalen Transportkette abzustimmen.

Da die Planungszeiträume im Schienengüterverkehr langfristiger sind als im Straßenverkehr, ist es notwendig, die taktischen und operativen Planungsprozesse von Speditionen genauer zu untersuchen. Gleichzeitig muss die Planung von KV-Operateuren in Bezug auf resiliente Transportplanung verbessert werden, da sie eine Schlüsselrolle im schienengebundenen Hauptlauf spielen.

Das Projekt zielt darauf ab, durch Experteninterviews die aktuelle Situation und wesentliche Herausforderungen der Industrie zu erfassen, um Grundlagen für eine resiliente Planung abzuleiten. Die erhobenen Daten sollen Entscheidungen zur Art und Dimensionierung eines generischen Transportnetzwerks für das Resilient Service Network Design Problem (RSNDP) unterstützen und ein agentenbasiertes Simulationsmodell ermöglichen. Dieses Modell dient der Entwicklung effizienter und resilienter Planungsmöglichkeiten für KMU-Spediteure und KV-Operateure. Abschließend sollen die Ergebnisse als Handlungsempfehlungen für diese Zielgruppen aufbereitet werden.

Eckdaten:

Kurztitel: REIM

Laufzeit: März 2024 bis Februar 2026

Förderer: Das IGF-Vorhaben 01IF23283N der Forschungsvereinigung Bundesvereinigung Logistik e.V. – BVL, Schlachte 31, 28195 Bremen wurde über den DLR-PT im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

Projektleitung: Ren Kajiyama