Erhebungsmöglichkeiten von Auslastungsdaten im Schienenverkehr
Ermittlung neuer Möglichkeiten und erste Pilotierung

Die genaue Kenntnis der Nutzungsdaten im Schienenverkehr, sowohl im Güterverkehr (SGV) als auch im Personenverkehr (SPV), ist entscheidend für die effiziente Steuerung und Verbesserung des Schienenverkehrs in Deutschland. Insbesondere im SGV soll die Effizienz und Steuerung verbessert werden, indem wertvolle Erkenntnisse über die Auslastung und betriebliche Flexibilität gewonnen werden. In diesem Forschungsbeitrag liegt der Fokus auf der Identifizierung und Analyse der Auslastungskennzahlen von Güterwagen sowie den angewandten Techniken zur Messung.

Das Deutsche Zentrum für Schienenverkehrsforschung (DZSF) des EisenbahnBundesamtes (EBA) hat ein Forschungsprojekt initiiert, um in einem interdisziplinären Ansatz die Auslastungsdaten des SGVs, des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) und des Schienenpersonenfernverkehrs (SPFV) zu erheben. Im Personenverkehr wurden bestehende Ansätze zur Erhebung von Auslastungsdaten überprüft und mit modernen Methoden auf Basis aktueller technologischer Standards weiterentwickelt. Im Güterverkehr befinden sich die Auslastungserhebungsansätze noch in der Erprobungsphase, wobei aktuell moderne Datenerhebungsmethoden auf ihre Eignung hin überprüft werden.

Fortschritte im Bereich Technologie, wie Big Data und Künstliche Intelligenz (KI), eröffnen neue Möglichkeiten für die Datenerfassung und -analyse im Schienenverkehr. Diese Entwicklungen verbessern nicht nur die Qualität der erfassten Daten, sondern vereinfachen und beschleunigen auch die Datenanalyse erheblich. Es bietet sich die Gelegenheit, bestehende Daten durch eine gezielte Aufbereitung effizienter zu nutzen und innovative Techniken einzusetzen, um neue Datenquellen zu generieren. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass sowohl die datenschutzrechtlichen Bestimmungen als auch die Eigentumsrechte der Betreiber angemessen berücksichtigt werden müssen.

Der Schienensektor erzeugt bereits umfangreiche Daten, die jedoch für verschiedene Zwecke erfasst und nicht miteinander kompatibel sind. Mittels wissenschaftlicher Methoden, wie Interviewstudien, sollen zentrale Auslastungskennzahlen sowie Anforderungen an ein Monitoringsystem identifiziert werden. Dabei sollen Akteure aus dem SGV wie Operateure, Terminalbetreiber, Spediteure, Eisenbahnverkehrsunternehmen sowie Güterverkehrsunternehmen befragt werden. Das übergeordnete Ziel des Projekts besteht darin, durch den Aufbau einer soliden Wissensbasis eine Grundlage für zukünftige, innovative, datenbasierte Lösungen zur Steuerung der Kapazitäten im Schienenverkehr zu schaffen.

Das Projekt führt die IndustrieanlagenBetriebsgesellschaft (IABG) mbH als Projektbeauftragte des DZSF in Zusammenarbeit mit der Interautomation Deutschland GmbH, der RS Consult Holding UG und der Technischen Universität Darmstadt durch.

Kurztitel: MONI

Laufzeit: Dezember 2023 bis Dezember 2026

Assoziierte Partner:

• Industrieanlagen Betriebsgesellschaft mbH

• Interautomation Deutschland GmbH

• RS Consult Holding UG

Förderer: Das Projekt führt die Industrieanlagen-Betriebsgesellschaft (IABG) mbH als Projektbeauftragte des DZSF in Zusammenarbeit mit der Interautomation Deutschland GmbH, der RS Consult Holding UG und der Technischen Universität Darmstadt durch.

Projektleitung: Ren Kajiyama