Logistiknetzwerke Stahlindustrie
Optimierte branchenspezifische Logistikkonzepte

Die Stahlbranche in Deutschland steht vor einem essenziellen Wandel. Die gesetzten Klimaziele und die damit verbundene notwendige Reduktion von Treibhausgasen müssen auch in der Stahlindustrie umgesetzt werden, wodurch die Umrüstung der Produktion hin zum grünen Stahl forciert wird. Um Treibhausgase einzusparen, soll die bisher eingesetzte Kohle durch klimafreundlicheren Wasserstoff und die vermehrte Nutzung von Stahlschrott in der Stahlproduktion eingesetzt werden. Da Stahl zu 100 Prozent und ohne Qualitätsverluste wiederverwertbar ist, konnte bspw. im Jahr 2019 knapp 44 Prozent des produzierten Stahls aus Stahlschrott gewonnen werden (Fakten zur Stahlindustrie 2020, Wirtschaftsvereinigung Stahl).

Die vermehrte Schrottnutzung stellt bestehende Logistikkonzepte vor Herausforderungen. Viele Schrotthändler liefern an eine kleine Anzahl von Stahlproduzenten. Dadurch müssen die Stahlschrottströme gebündelt werden. Die Anzahl und Standorte der Bündelungs- und Sammelstellen sind dabei kennzeichnend für die Transport- und Bündelungskosten.

Im Rahmen des Forschungslabs innovativer Güterwagen m² werden gemeinschaftlich mit der DB Cargo Forschungsprojekte durchgeführt, die die Auswirkungen des innovativen m²-Güterwagens auf verschiedenen Ebenen analysieren. Für ein möglichst gesamtheitliches Bild werden in den Projekten die strategische Planung von Depots und Umschlagsstandorten und -kapazitäten, die Steuerung der Behälter bis hin zu den internen Abläufen in den Depots untersucht. Darüber hinaus soll nun eine Case Study zur Stahlbranche durchgeführt werden.

Im Projekt „Logistiknetzwerk Stahlindustrie“ soll ein robustes Logistikkonzept für die Stahlbranche bei unsicheren Schrott- und Stahlmengen entwickelt werden, welches die Gesamtkosten des Transportes minimiert. Dazu soll ein Simulationsmodell gebildet werden, das die relevanten Prozesse und Rahmenbedingungen darstellt. Durch Szenarienbildung anhand Variation von Parametern wie Stahlproduzenten, Schrotthändler sowie Transportströme und Sammelstellen (Rangierbahnhöfe), sollen unterschiedliche Logistikkonzepte entwickelt und auf ihre Robustheit und ihr Verhalten bei Unsicherheiten untersucht werden, um eine bestmögliche Lösung zu finden.

Ziel des Projektes „Logistiknetzwerke Stahlindustrie“ ist die Entwicklung eines Logistikkonzeptes für den schienengebundenen Transport von Stahlschrott zu Stahlproduzenten in Deutschland.

Eckdaten

Laufzeit: Juli 2023 bis Dezember 2024

Förderer: Das Projekt wird von der DB Cargo AG im Rahmen des Forschungslab innovativer Güterwagen m² gefördert.

Projektleitung: Aylin Altun , Paul Bossong , Raphael Hackober und Ren Kajiyama