Urban Logistics Facilities
Kooperativ genutzte Logistikeinrichtungen als Zukunftskonzepte für die Versorgung urbaner Zentren
Simulationsmodell Urban Logistics Facilities
Simulationsmodell Urban Logistics Facilities

Die Herausforderungen für die Durchführung von Logistikdienstleistungen in Städten nehmen vor dem Hintergrund des durch Urbanisierung und Digitalisierung veränderten Nachfrageverhaltens, der Verlagerung der Logistikeinrichtungen an die Stadtränder und der strengeren gesetzlichen Auflagen, wie Lieferzeitbeschränkungen und Umweltzonen, stetig zu. Besonders für kleine und mittelständische Logistikdienstleister (KM-LDL), welche eine verhältnismäßig geringe Finanzkraft besitzen, aber regional stark verbunden sind, wird diese Entwicklung zu einer Bedrohung, da sie aus ihrem regionalen Umfeld verdrängt werden. Ein Lösungsansatz für KM-LDL ist der Aufbau von Kooperationen, um die Chancen im urbanen Raum nutzen zu können.

Das Projekt „Urban Logistics Facilities“ hat das Ziel, ein Preismodell für den kooperativen Betrieb von urbanen logistischen Einrichtungen mit zugehöriger Distribution durch KM-LDL zu entwickeln. Da horizontale Kooperationen häufig an der Ausnutzung von Informationsasymmetrien durch beteiligte Unternehmen scheitern, soll das Preismodell insbesondere Mechanismen beinhalten, die durch eine gezielte Anreizwirkung zu einer Zielharmonisierung der Kooperationspartner führen. Hierzu sollen zunächst unterschiedliche kooperative Logistikkonzepte hinsichtlich ihres Leistungsangebotes und der Ausgestaltung des kooperativen Ansatzes untersucht und voneinander abgegrenzt werden. Anschließend sollen denkbare Verhaltensmuster und Strategien der Kooperationspartner identifiziert und analysiert werden, um darauf aufbauend ein Preismodell mit Anreizsystemen zu entwickeln. Um die komplexen Wirkzusammenhänge der Anreizsysteme in Verbindung mit dem Entscheidungsverhaltens zu untersuchen, sollen diese dabei mit Hilfe einer agenten-basierten Simulation modelliert werden. Die agenten-basierte Simulation bietet sich an, da sich hiermit ein heterogenes und divergentes Agentenverhalten auf der Mikroebene abbilden lässt und anschließend die Effekte auf das Gesamtsystem beobachtet werden können. Mittels einer systematischen Variation der Einflussfaktoren in der Simulation lassen sich auf diese Weise verschiedene Preismodelle hinsichtlich ihrer Anreizwirkung bewerten.

Die Ergebnisse sollen abschließend zusammengefasst und mittels eines webbasierten Leitfadens einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Der Leitfaden soll die Planung kooperativer urbaner Logistikeinrichtungen unterstützen, indem er Vorschläge für die konkrete Ausgestaltung der Ertragsmechanik in Form eines Preismodells liefert.

Eckdaten:

Laufzeit: Januar 2017 bis November 2019

Förderer: Das IGF-Vorhaben (18291 N) der Forschungsvereinigung Bundesvereinigung Logistik e.V. – BVL, Schlachte 31, 28195 Bremen wurde über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

  • Modellierungsansatz: Agentenbasiert
  • Zielgröße: Analyse unterschiedlicher Konsolidierungs- und Kostenaufteilungsmethoden in der Intralogistik und Distribution.