SpotIn
Spotter-Integration zur Effizienzsteigerung im kombinierten Straßen-/Schienengüterverkehr (KV)

Der Kombinierte Straßen-/Schienengüterverkehr (KV) bietet zahlreiche Möglichkeiten, Straßen zu entlasten sowie klimafreundlicher und kostengünstiger als der reine Straßengüterverkehr zu sein. Einer der größten Nachteile des KV sind jedoch Schnittstellenverluste beim Umschlag der Ladungsträger. Hierbei entstehen an den Terminals teilweise lange Wartezeiten, die beispielsweise auf Verzögerungen beim Rangieren oder Verkranen vorangegangener Ladungsträger zurückzuführen sind. Sie binden Ressourcen und Personal der im KV tätigen – insbesondere kleinen und mittelständigen – Spediteure im Selbsteintritt bzw. der beauftragten Transporteure und führen damit zu hohen Opportunitätskosten.

Durch den Einsatz von kleinen, leistungsstarken Zugmaschinen zum Versetzen und Rangieren von Ladungsträgern, sogenannten Spottern, können die Prozesse der Anlieferung und Abholung am Terminal durch Spediteure bzw. Transporteure und der Verladeaktivitäten im Umschlagterminal durch Terminalbetreiber jedoch entkoppelt werden. Dies reduziert die Schnittstellenverluste, wohingegen zusätzliche Anschaffungs- und Prozesskosten entstehen, sodass der Einsatz von Spottern je nach Rahmenbedingungen abzuwägen ist. Diese Kosten und die schwer quantifizierbaren, langfristigen Vorteile des Einsatzes von Spottern halten heute viele Terminalbetreiber von deren Anschaffung ab, obwohl deren Einsatz mit einer höheren Effizienz einherginge.

Ziel des Projektes ist es demnach, das Potenzial von Spottern für verschiedene Konfigurationen (bspw. Anzahl der Übergabepunkte, Übergabedauer, verfügbare Parkfläche, Komplexität der Verkehrsführung bspw. anhand der Anzahl an Kreuzungen) von und Anforderungen (bspw. Umschlagvolumen, Art der Ladungsträger, Länge und Verteilung der Anlieferungszeitfenster) an Umschlagterminals zu evaluieren. Es soll eine evidenzbasierte, neuartige Entscheidungsunterstützung erarbeiten werden, die hilft, Rahmenbedingungen zu identifizieren, unter welchen Spotter eingesetzt werden sollten. Gleichzeitig soll abgewogen werden, wie der Einsatz von Spottern zukunftsweisend ausgelegt werden kann, sodass neben klassischen Spottern auch Aussagen bzgl. autonom fahrender Spotter getroffen werden können.

Das Projekt ist eine Zusammenarbeit mit dem Fachgebiet „Management Science/Operations Research“ der TU Darmstadt.

Eckdaten

Laufzeit: Oktober 2022 bis Oktober 2023

Projektpartner: Fachgebiet Management Science/ Operations Research

Förderer: Dieses Projekt (HA-Projekt-Nr.: 1395/22-100) wird aus Mitteln des Landes Hessen und der HOLM-Förderung im Rahmen der Maßnahme „Innovationen im Bereich Logistik und Mobilität“ des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen gefördert.

Projektleitung: Julia Wenzel