GenesisKV
Überbuchungsstrategien für den containerisierten Hinterlandverkehr

Auch zukünftig wird mit weiter steigenden Transportmengen für maritime Transportketten gerechnet. Während größere Containerschiffe für den Hauptlauf auf dem Seeweg eine Möglichkeit darstellen, um der zunehmenden Nachfrage nach weltweiten Containertransporten zu begegnen, müssen entsprechende Kapazitäten für den Hinterlandtransport ebenfalls ausgebaut werden. Insbesondere für die Seehäfen in Deutschland mit einem hohen Bahnanteil bei den Hinterlandtransporten kommt der Schienenanbindung eine hohe Bedeutung zu. Der Ausbau der Kapazitäten auf der Schiene ist aufgrund der gegebenen Infrastruktur jedoch oft mit Herausforderungen verbunden. Die effiziente Auslastung bestehender Zugverbindungen ist daher als erster Schritt zu sehen, um der steigenden Nachfrage nach Hinterlandtransporten gerecht zu werden.

Aus Sicht eines Intermodal-Operateurs kann zudem nur dann eine hohe Profitabilität ermöglicht werden, wenn die Auslastung der Züge auf einem hohen Niveau gehalten werden kann. Vor allem kurzfristige Stornierungen oder Umbuchungen (etwa durch Schiffsverspätung oder verzögerte Zollabwicklung) können jedoch zu nicht genutzten Stellplätzen auf Zügen führen.

Eine vor allem in der Luftfahrt angewandte Vorgehensweise zur Vermeidung von nicht genutzten Kapazitäten stellt das Überbuchen dar. Insbesondere in der Passagierluftfahrt werden seit geraumer Zeit Flüge überbucht, indem im Vorfeld mehr Buchungsanfragen akzeptiert werden als Plätze zur Verfügung stehen. Da Stornierungen und das Nicht-Erscheinen von Passagieren am Abflugtag (so genannte No-Shows) durch die Auswertung historischer Daten vergleichsweise gut abschätzbar sind, können Flüge besser ausgelastet werden.

Die Anwendung von Überbuchungsstrategien hat sich bisher jedoch noch nicht im schienengebundenen Seehafenhinterlandverkehr etabliert. Zielsetzung des Forschungsprojektes „GenesisKV – Überbuchungsstrategien für den containerisierten Hinterlandverkehr“ ist es daher, geeignete Überbuchungsstrategien für den Seehafenhinterlandverkehr auf der Schiene zu untersuchen. Auf Basis der vorhandenen Datenlage werden anwendbare Überbuchungsstrategien hinsichtlich ihrer Auswirkungen überprüft. Hierzu werden in einem ersten Schritt das Buchungsverhalten der Kunden und das Auftreten von Stornierungen und No-Shows analysiert. Anschließend werden verschiedene Überbuchungsstrategien hinsichtlich ihrer prinzipiellen Einsetzbarkeit für den Seehafenhinterlandverkehr im Rahmen einer Simulationsstudie untersucht.

Eckdaten:

Laufzeit: März 2017 bis August 2017