FÖRS
Attraktivitätssteigerung des Schienengüterverkehrs durch staatliche Förderungen

Das Bundesverkehrsministerium hat sich im Jahr 2020 als Zielmarke im „Masterplan Schienenverkehr“ gesetzt, bis zum Jahr 2030 den Anteil des Schienengüterverkehrs am Modal Split in Deutschland auf mindestens 25 % zu erhöhen. Damit soll der Schienengüterverkehr einen wichtigen Beitrag zur Senkung der Treibhausgase leisten und somit beim Klimaschutz helfen. Grund dafür: Ein Güterzug emittiert im Vergleich nur 15 % der CO2-Menge pro Tonnenkilometer wie ein Lkw. Zurzeit liegt der Anteil des Schienengüterverkehr am Modal Split noch bei ca. 19 %. Im europaweiten Vergleich liegt dieser sogar noch etwas darunter, bei ca. 13 %. Der meistgenutzte Transportmodus im Gütertransport ist weiterhin der Straßengüterverkehr; dieser macht ca. 71 % der Transportleistung in Deutschland aus.

Um die im „Masterplan Schienenverkehr“ gesetzte Zielmarke für den Modal Split zu erreichen, muss die Attraktivität des Schienengüterverkehrs im Vergleich zu den anderen Transportmodi erhöht werden. Dies kann zum einen durch Innovationen im Equipment des Schienengüterverkehrs und des kombinierten Straßen-/Schienengüterverkehrs (KV) erreicht werden, wodurch die Effizienz der Transport- und Umschlagprozesse erhöht wird. Beispielsweise lässt sich durch Automatisierung die Steuerung und Durchführung der Transportprozesse verbessern. Zum anderen kann auch die Organisation und Planung der Transport- und Umschlagprozesse verbessert werden. Ein Beispiel hierfür ist, durch die Digitalisierung die Verkettung von Vor-/Haupt- und Nachläufen im KV besser abgestimmt werden kann. Ein weiterer Aspekt, um die Attraktivität des Schienengüterverkehrs im Vergleich zu den anderen Transportmodi zu erhöhen, können jedoch auch staatliche Maßnahmen und Förderungen sein. So können z.B. durch die Trassenpreise die Kosten des Transportprozesses im Schienengüterverkehr beeinflusst werden oder es können durch Förderprogramme Innovationen im Schienengüterverkehr initiiert werden.

Häufig liegt der Betrachtungsfokus auf den innovativen Lösungen für den Schienengüterverkehr, staatliche Maßnahmen und Förderungen zur Veränderung des Modal Splits werden meist nur allgemein oder als notwendige Nebenbedingung betrachtet. Um diese Lücke zu schließen, befasst sich dieses Projekt daher mit den bestehenden staatlichen Maßnahmen und Förderungen im Schienengüterverkehr. Ziel des Projektes ist eine Gegenüberstellung der staatlichen Maßnahmen und Förderungen des Schienengüter- und des Straßengüterverkehrs. Im Ergebnis soll ein systematischer Überblick über die bestehenden staatlichen Maßnahmen und Förderprogrammen entstehen, um Hypothesen zur Erreichung der im „Masterplan Schienenverkehr“ formulierten Ziele abzuleiten.

Eckdaten:

Laufzeit: Mai 2021 bis Juli 2021

Förderer: Das Projekt wird von der DB Cargo AG gefördert.

Projektleitung: Raphael Hackober