Simulationsbasierte Analyse eines belastungsorientierten Fahrverbots in Darmstadt

Vielerorts lassen sich bereits verkehrsbeschränkende Maßnahmen im urbanen Raum beobachten. Zunehmend werden darüber hinaus, aufgrund von steigenden Umweltanforderungen und wachsender öffentlicher Aufmerksamkeit, Ausweitungen von verkehrsbeschränkenden Maßnahmen diskutiert. Im Zuge dessen stellen Fahrverbote und insbesondere Lkw-Durchfahrtsverbote ein „populäres“ Mittel zur Reduzierung der städtischen Verkehrsbelastung dar. Häufig werden verkehrsbeschränkende Maßnahmen nur aus Sicht des Umweltschutzes betrachtet. Dabei ist jedoch vor allem unklar, wie genau sich Fahrverbote auf unternehmerische Prozesse und Zielgrößen (z. B. Transportplanung und Kosten) von betroffenen Unternehmen auswirken und wie die betroffenen Akteure (z. B. Transportunternehmen) darauf reagieren.

Das Forschungsvorhaben „Simulationsbasierte Analyse eines belastungsorientierten Fahrverbots in Darmstadt“ untersucht die Potenziale und Auswirkungen eines dynamischen belastungsorientierten Fahrverbots für die Gesamtregion Darmstadt anhand eines agentenbasierten Simulationsmodels. Das betrachtete Konzept sieht vor, bestimmte Straßen bzw. Stadtgebiete aus Gründen der Luftreinhaltung belastungsorientiert und zeitlich befristet für den Schwerlastverkehr zu sperren. Die Forschungslücke, welche dieses Forschungsvorhaben adressieren soll, besteht darin, erstmals das innovative Konzept des dynamischen belastungsorientierten Lkw-Durchfahrtsverbots, sowie die unternehmerischen Reaktionen hierauf zu erforschen. Im Rahmen des Projektes sollen daher neben den allgemeinen Anforderungen, Verkehrsauswirkungen sowie einer Grobschätzung der Emissionswirkung eines solchen intelligenten Verkehrssystems, insbesondere die in der Forschung bisher meist unbeachteten Auswirkungen auf unternehmerische Prozesse und deren relevante Zielgrößen und somit die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Darmstadt untersucht werden.

Eckdaten:

Laufzeit: April 2018 bis März 2019

Förderer: Dieses Projekt (HA-Projekt-Nr.: 588/18-11) wird aus Mitteln des Landes Hessen und der HOLM-Förderung im Rahmen der Maßnahme „Innovationen im Bereich Logistik und Mobilität“ des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung gefördert.

Partner: Wissenschaftsstadt Darmstadt, Kreisverwaltung Darmstadt-Dieburg, Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main, IHK Darmstadt Rhein Main Neckar

Projektleitung: Christian Friedrich

  • Modellierungsansatz: Agentenbasiert
  • Zielgröße: Analyse unterschiedlicher Steuerungsstrategien für ein Lkw-Durchfahrtsverbot in Darmstadt. Auswertung bezüglich Transportkosten je Unternehmenstyp, Fahrzeugnutzung, Verkehrsaufkommen und Emissionen (Stadt und Region)