Supply Chain Design
Strategische Allokation im Logistik- und Produktionsnetzwerk

Produktions– und Logistiknetzwerke von global tätigen Unternehmen weisen häufig eine hohe Komplexität auf. Um trotz hoher Marktvolatilität und komplexer Produktions- und Distributionsstrukturen eine Grundlage zur Bewertung und Planung von Netzwerken zu schaffen, ist ein ganzheitlicher Ansatz notwendig. In diesem Zusammenhang eröffnet die Verfolgung des „Total Cost of Ownership“-Ansatzes (TCO) eine Möglichkeit zur Berücksichtigung der relevanten Kosten der gesamten Supply Chain. Diese Perspektive des Gesamtkostendenkens unterstützt beim Schaffen einer transparenten Informationslage über die Kostenstrukturen ganzer Supply Chains. Auf der Basis der Bewertung verschiedener Szenarien können so die bestehende Allokation infrage gestellt und Entscheidungen zur strategischen Konfiguration des Supply Chain Designs vorbereitet werden.

Ziel des Kooperationsprojektes ist die Entwicklung einer exemplarischen Entscheidungsgrundlage für das Supply Chain Design einer Produktgruppe aus TCO-Sicht. Unter der Verwendung von Realdaten ist die strategische Allokation der Produktgruppe im Logistik- und Produktionsnetzwerk zu untersuchen. Im Vordergrund steht dabei die Auseinandersetzung mit der Fragestellung, welche alternativen Möglichkeiten zur Produktion und Distribution im Netzwerk existieren. Insgesamt soll so ermittelt werden, wie sich Änderungen im Design der Supply Chain auf die Gesamtkosten aus Sicht des TCO-Ansatzes auswirken.

Um gegenseitige Abhängigkeiten, zum Beispiel bei der Auslastung der Produktionsstätten und Transportmittel, sowie die Wirkung von stochastischen und dynamischen Einflussfaktoren berücksichtigen zu können, wird für die Szenarioanalyse ein agentenbasiertes Simulationsmodell als methodisches Werkzeug entwickelt. Durch die Veränderung von Produktionsstandorten oder von Konfigurationen im

Logistiknetzwerk können verschiedene Alternativen in Simulationsexperimenten dargestellt und die Gesamtkosten bestimmt werden. Dabei kann durch die Wiederholung der Simulationsexperimente bei unterschiedlichen stochastischen Parametervorgaben die Validität und Plausibilität geprüft werden.

Eckdaten:

Laufzeit: Mai 2017 bis März 2018

Projektpartner: Fresenius Kabi Deutschland GmbH

  • Modellierungsansatz: Agentenbasiert
  • Zielgröße: Logistik- und Produktionskosten von verschiedenen Supply Chain Szenarien, Robustheit der Szenarien gegenüber Nachfrageschwankungen